Die verrückte Welt der Gaming Booster
In der Gaming-Welt werden zunehmend pulverförmige Nahrungsergänzungsmittel, sogenannte Gaming Booster, eingesetzt, um die kognitive Leistungsfähigkeit und Konzentration beim Spielen zu steigern. Immer häufiger wird für die Pulvermittel geworben. Und mit wachsender Bekanntheit der Booster schien in der Vergangenheit auch die Kritik an ihnen zu wachsen. Aber wie funktionieren sie eigentlich und sind sie wirklich nützliche Ergänzungen für eure Spielroutine? Wir haben uns die Pro und Contras der Gaming Booster mal genauer angeschaut und die lauter werdende Kritik eingeordnet.
(Quelle: Game2gether)
Was sind Gaming Booster?
Gaming Booster sind Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform, die speziell für Gamer entwickelt wurden. Der Zweck der Pulvermittelchen ist es, die Konzentration und Leistung während des Spiels zu verbessern. Sie werden normalerweise mit Wasser gemischt und als Getränk eingenommen. Booster kommen ursprünglich aus dem Fitness-Bereich. Das gleiche Prinzip wird nun auch auf den Bereich Gaming angewendet. Aufgrund mancher Werbeversprechen und die recht offensive Vermarktung über zahlreiche Streamer, springen sehr viele junge Spieler auf die Booster an und nehmen sie zu sich. Der Vergleich mit Fitness-Suplements ist außerdem ein Grund, warum Gaming Boostern oft ein positiver Stellenwert zugerechnet wird.
Der Markt für Gaming Booster wächst kontinuierlich. Immer mehr Hersteller drängen national, als auch international auf dem Markt. Dabei noch den überblick zu behalten kann daher schnell schwer fallen.
Was steckt drin?
(Quelle: Medmeister)
Gaming Booster enthalten eine Kombination verschiedener Inhaltsstoffe, denen eine leistungssteigernde Wirkung nachgesagt wird. Der wichtigste Inhaltsstoff ist fast immer Koffein, das bei einem Anteil zwischen 160 und 250 Milligramm in einer durchschnittlichen 500-Milliliter-Portion liegt. Koffein erweitert dabei die Blutgefäße und verbessert tatsächlich die Durchblutung, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken kann. Darüber hinaus enthalten Gaming Booster oft L-Tyrosin, eine nicht-essentielle Aminosäure, die die Synthese von Neurotransmittern fördert und die kognitive Funktion verbessern kann. Eine weitere nicht essentielle Aminosäure ist Taurin, sie unterstützt das Herz-Kreislauf- und Immunsystem und kann Stress und Angst reduzieren.
Damit der Booster auch gut schmeckt wird häufig mit Aromen und Geschmacksverstärkern gearbeitet. An diesen ist erstmal nichts auszusetzen. Gesundheitlich sind diese oft nicht weiter bedenklich. Jedoch stammen die Aromen nunmal oft aus dem Labor. Da muss wohl jeder selbst wissen, ob das ein Problem darstellt.
Sind Gaming Booster gesund?
Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln gilt auch für Gaming Booster: Die Menge macht das Gift. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt maximal 5,7 Gramm Koffein pro Tag für Erwachsene und 0,4 bis 1,4 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht für Jugendliche. Für Erwachsene sind Gaming Booster in großen Mengen bei weitem nicht so schädlich wie Energy Drinks, aber für Teenager sind bis zu 250 Milligramm Koffein pro Portion zu viel. Diese Menge enthält mancher Booster jedoch pro Portion.
Zusätzlich enthalten die Gaming Booster oft Süßstoffe, die den Geschmack beeinflussen und den Zuckergehalt reduzieren sollen. Süßstoffe kommen jedoch mit eigenen Risiken mit sich. Das Koffein kann außerdem erhöhte Nervosität, Herzklopfen und Schlaflosigkeit verursachen. Übermäßig viel L-Tyrosin kann zu Übelkeit, Kopfschmerzen und ebenso Herzklopfen führen, während Taurin als Beruhigungsmittel gilt, das den Körper entspannt. Bei größeren Mengen ist Müdigkeit die Folge.
Grundsätzlich gilt: Booster die in der EU vertrieben werden halten nahezu immer die gesetzlichen Lebensmittelstandards ein. Der Verzehr an sich ist also unbedenklich. Auch machen Gaming Booster nicht abhängig, wie von mancher besorgten Übermutter vielleicht behauptet wird. Gaming Booster sind an und für sich also für Erwachsene in normalen Mengen unbedenklich. Bei Kindern sollte der Konsum aber deutlich reduziert stattfinden.
(Quelle: Focus.de)
Preis-Leistung
Gaming Booster sind oft günstiger als Energy Drinks. Die praktischen Dosen mit Schraubverschluss kosten meist zwischen 30 und 40 Euro, was auf den ersten Blick teuer erscheinen mag. Schaut man sich allerdings die Portionswerte an, liegen die meisten Marken unter einem Euro pro Portion. Dadurch sind die Booster im Vergleich zu Energy Drinks deutlich preiswerter. Energy Drinks kommen zudem mit Zucker, damit auch mehr Kalorien und nicht selten auch mit zusätzlichen Farbstoffen mit sich.
Fazit
Letztlich sind Gaming Booster tatsächlich eine Möglichkeit, die Konzentration und die kognitiven Fähigkeiten beim Spielen zu verbessern. Übertreiben sollte man es jedoch aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe und möglicher Nebenwirkungen bei übermäßigen Konsum allerdings nicht. Im Vergleich zu Energy-Drinks sind sie billiger. Kauft man bei bekannten Herstellern, die regelmäßig von Lebensmittelbehörden kontrolliert werden, muss man zudem auch nicht fürchten sich irgendeinen Mist hinter die Binde zu kippen. Von unseriösen Angeboten oder Ali-Express-Anbietern ist abzuraten.
Unterm Strich muss man sich also keine Sorgen machen, wenn man ab und zu einen Gaming Booster anmischt. Vielleicht wären ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und eine gute Ernährung aber bessere Energielieferanten als Koffein-Drinks.
Über den Verfasser:
Pain aka Erick (17) ist Schüler,
begeisterter Bier-Connaisseur
und baldiger BWL-Student.
Seit dem 9. Mai 2021 ist er
Mitglied der EGM-Community.
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